EDVARD GRIEG in Berlin 2006 - Perspektiven

 
Edvard Grieg in Berlin


Eröffnung der Edvard-Grieg-Forschungsstelle
27. Januar 2006

Edvard-Grieg-Forschungsstelle
an der Universität der Künste Berlin -
Geschichte, Aufgaben, Perspektiven

Die Edvard-Grieg-Forschungsstelle wurde 1995 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster gegründet. Ihr Gründer und erster Leiter war der Musikwissenschaftler Professor Dr. Ekkehard Kreft. Ende des Sommersemesters 2004 trat er in den Ruhestand. Da Krefts Stelle nicht wiederbesetzt werden sollte, war die Zukunft der Edvard-Grieg-Forschungsstelle ungewiß und gefährdet. Mit großer Unterstützung des im Juli letzten Jahres verstorbenen Präsidenten der Universität der Künste Berlin, Professor Lothar Romain, setzte sich der Dekan der Fakultät Musik und Vizepräsident der Universität der Künste Berlin, Professor Dr. Patrick Dinslage, dafür ein, daß die Edvard-Grieg-Forschungsstelle von der Universität Münster an die Universität der Künste Berlin verlegt wurde. Dinslage, promovierter Musikwissenschaftler und Professor für Musiktheorie, hat seit vielen Jahren seinen Forschungsschwerpunkt in der Musik Nordeuropas und speziell in der Musik Edvard Griegs. Die Verhandlungen um die Übernahme der Edvard-Grieg-Forschungsstelle zogen sich ein Jahr lang hin. Ende Oktober 2005 wurden die Bibliotheksbestände der Forschungsstelle als Dauerleihgabe der Universität der Künste Berlin übergeben.

Die zukünftigen Aufgaben der Edvard-Grieg-Forschungsstelle liegen zum einen in der Erweiterung und Bereicherung des Lehrangebots für die Studierenden der Fakultät Musik. Es ist oft erstaunlich, wie wenig die Musik Edvard Griegs, die in den Rundfunkprogrammen doch einen guten Platz einnimmt, zum Repertoire unserer Musikstudenten gehört. Zum anderen geht es um die Nachwuchsförderung in der Grieg-Forschung. Die beiden großen norwegischen Griegforscher Finn Benestad und Dag Schjelderup-Ebbe, die über Jahrzehnte die Heroen der Griegforschung waren, sind seit einigen Jahren pensioniert. Sie haben Großartiges für die Griegforschung geleistet. Dieses Erbe aufzugreifen und in der Forschung weiterzuentwickeln soll eine weitere Aufgabe der Forschungsstelle sein. Dazu werden mit großer Freude und dankbar die Kooperationsangebote der mit dem Leben und Werk Edvard Griegs befaßten norwegischen Institutionen angenommen. Hier sind zu nennen die Internationale Edvard-Grieg-Gesellschaft, die Grieg-Sammlung an der Öffentlichen Bibliothek in Bergen, das Edvard-Grieg-Museum Troldhaugen in Bergen und die norwegische Musiksammlung an der Nationalbibliothek in Oslo.

Zu den zahlreichen musikologischen Betrachtungen mit einer west-östlichen Orientierung soll die Edvard-Grieg-Forschungsstelle einen bewußten Kontrapunkt bilden und zu einer Schaltstelle für den musikwissenschaftlichen Nord-Süd-Dialog werden. In Edvard Griegs hundertstem Todesjahr 2007 ist ein künstlerisch-wissenschaftliches Kooperationsprojekt zwischen der Musikhochschule Oslo und der Universität der Künste Berlin geplant, in dessen Zentrum das Werk Edvard Griegs stehen soll. Die Universität der Künste Berlin richtet als Gastgeber den Internationalen Edvard-Grieg-Kongreß 2009 aus, der von der Edvard-Grieg-Forschungsstelle geplant und betreut werden wird.

 


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Oppdatert 02.02.2006 av AOV

Publisert 5. sep. 2008 13:30 - Sist endret 18. juni 2010 16:00